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Windhoek und Swakopmund profitieren von Namibias Bauboom

27/2/2014

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Noch ist es eine Simulation: Im Norden Windhoeks entsteht mit "Elisenheim" ein neuer Stadtteil. Foto: PR/Elisenheim.com
Kommt hier noch mal was zum Reiterdenkmal? Vielleicht. Das abgerissene Kolonialdenkmal - durchaus auch ein Wahrzeichen von Windhoek - sorgt schließlich für reichlich Diskussionen in Namibia. Doch im Land wird eher aufgebaut als abgerissen, das kommt zur Zeit etwas kurz. 

Namibia erlebt einen regelrechten Bauboom. Und das ist in Afrika, wo wir oft Niedergang konstatieren, alles andere als selbstverständlich. In Windhoek und der Küstenstadt Swakopmund wird so viel gebaut wie wohl noch nie nach der Unabhängigkeit 1990. Das große Hilton Hotel im Zentrum der Hauptstadt ist ein besonders prominentes Beispiel, die Erweiterungen und Upgrades diverser Einkaufszentrum zeugen ebenfalls von wirtschaftlicher Dynamik. 

Tatsächlich kann ein Investment in Namibia gerade jetzt lohnen. Die Preise für Immobilien und Grundstücke steigen seit Jahren deutlich. Das mag auch damit zu tun haben, dass ausländisches Geld nach Namibia fließt, nicht nur aus Südafrika. Ein Entwicklungsland wie Namibia bietet noch Potential für hohe Renditen, auch und gerade mit Immobilien. 

"The Grove" wird Afrikas größtes Einkaufszentrum außerhalb von Südafrika

Der großen Projekte sind viele, zu den prominentesten zählen der "Bahnhof Square" in Swakopmund (eine Art großes und zentrales Einkaufszentrum samt Gleisanschluss) und der "Hilltop Estate" in Windhoek-Kleine Kuppe. Dort entsteht mit dem "The Grove"-Einkaufszentrum die größte Shopping Mall Afrikas außerhalb von Südafrika. Teil der Bebauung wird auch das neue "Lady Pohamba"-Krankenhaus. Nördlich von Windhoek haben die Arbeiten für einen gänzlich neuen Stadtteil begonnen. Er trägt den deutschen Namen "Elisenheim" (nach einer Farm) - bis zu 6000 Familien sollen künftig  dort wohnen. Die Entwickler haben das Gelände bereits erschlossen, Straßen wurden planiert und asphaltiert, Stromanschlüsse und Laternen aufgestellt. 

Die Stadt Windhoek hat die kommunale Verantwortung für das einstige Privatgelände bereits übernommen, "Elisenheim Estate" ist jetzt öffentlicher Raum und wird angeschlossen an die Versorgung mit städtischen Dienstleistungen. Auch zwei Schulen, eine Kirche und Einkaufsmöglichkeiten sollen entstehen. Das Gelände wird bewacht, es dürfte auch eine Begrenzungsmauer geben, die Grundstücke und Häuser selbst sollen ohne hohe Mauern und Gitter auskommen. Damit wäre Elisenheim eine Mischung aus öffentlichem Stadtteil und einer "gated community", bei der ein privater Betreiber Einlasskontrollen vornimmt. Für die Sicherheit sollen durchaus auch private Kräfte garantieren, die in den Straßen patroullieren. 

Elisenheim ist das vielleicht spannendste Bauprojekt in Windhoek, zumal nicht nur Luxushäuser entstehen sollen, sondern auch Einsteigermodelle, die für Mitglieder der wachsenden schwarzen Mittelschicht erschwinglich sein könnten. 


Plötzlich boomen Apartment-Bauten 

Am Hosea Kutako Drive baut unterdessen das Unternehmen Faanbergh Winckler die "Riverport Apartments". Moderne Stadtwohnungen gibt es noch wenig in Windhoek. Die wohlhabenden Namibier bevorzugten meist ein eigenes Haus, Apartments wurden kaum nachgefragt. Das ändert sich gerade. Darauf setzen auch Apartment-Projekte in der Lazarettstraße und Independence Avenue ("77 on Independence"), wo ebenfalls moderne Stadtwohnungen gebaut werden sollen. Als dreistöckiger Apartmentbau wächst bald der "Mandume Park" an der Mandume Ndemofayo Avenue im Zentrum Windhoeks. 

Wohnen am Flughafen


Direkt neben dem außerhalb gelegenen Hosea Kutako Flughafen entsteht die Wohnanlage "Sungate" auf 220 Hektar Land. Dort sollen auch Industrie und Gewerbe angesiedelt werden. Sungate wirbt damit, ein "Tor" nach Namibia zu sein, verkehrsgünstig angeschlossen an den Internationalen Flughafen und interessant für Dienstleister, die dort tätig sind. 


Wohnkoloss und Tankstelle für Langstrand

Südlich von Windhoek wird das Resort "Omeya" gebaut, mit Golfplatz und Luxuswohnanlagen. Die Computersimulationen der Bauten lassen - mit schweren BMWs und Bootsanhänger vor der Doppelgarage - keinen Zweifel daran, dass es sich dabei um einen Zufluchtsort für Reiche handeln wird, Rund-um-die-Uhr-Bewachung und Abschottung inklusive. "Escape to Omito" wirbt der Entwickler treffend für das Wohnprojekt. 

Es ist bemerkenswert, wie viel Geld zur Zeit an der Küste Namibias verbaut wird. In Swakopmund entstehen diverse hochpreisige Wohnprojekte, im Nachbarort Langstrand - in dem übrigens Brad Pitt und Angelina Jolie ein Haus besitzen - unter anderem ein zwölfstöckiger Apartment-Wohnturm mit Blick auf den Atlantik. Endlich soll in dem Ferienort, der außerhalb der Feriensaison keinen sehr belebten Eindruck macht, auch eine Tankstelle entstehen. 

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    Autor

    Journalist Sebastian Geisler lebte 2007 in Namibia, wo er  bei der Namibian Broadcasting Corporation (nbc) in Windhoek für den staatlichen Rundfunk moderierte. Auf diese Weise bekam er Einblicke in namibisches Alltagsleben, politische Entwicklungen, aktuelle Probleme, Herausforderungen und Erfolge. Außerdem erlebte er die beeindruckende Natur, Tierwelt und lernte die herzlichen Menschen in Namibia kennen. 

    Über all das schreibt er seitdem, zunächst auf "blog.zeit.de/namibia" für "ZEIT online" und jetzt hier bei "Spuren im Sand", auf namibiablog.net



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