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Hitradio Namibia - Der einzige deutsche Privatsender Afrikas 

12/11/2012

3 Comments

 
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Wenn Wilfried Hähner frühmorgens im Studio mit bester Laune einen "guuuuten Morgen" wünscht, dann hören ihm Tausende Namibier im ganzen Land zu, beim Aufstehen, vorm Badezimmerspiegel, beim Frühstück und dem ersten Kaffee. "Heute wird ein guter Tag", sagt er gern mit seiner unverwechselbaren, klaren Radiostimme, die praktisch jeder deutschsprachige Namibier kennt. 

Und irgendwie glaubt man ihm das, seine Energie steckt an, auch um sechs Uhr in der Früh. Namibier stehen früh auf, die Sonne gibt hier dem Leben ihren Takt, und die Frühsendung "Hitradio am Morgen" gehört in vielen deutschen Haushalten einfach dazu. Wilfried begleitet seine Hörer verlässlich in den Tag - mit Pop, Rock und größten Hits. Der leidenschaftliche Radiomann hat zusammen mit einer kleinen, engagierten Radioredaktion den ersten deutschsprachigen Privatsender Namibias geschaffen, im August 2012 ging "Hitradio Namibia" an den Start. Hier gibt es Hits und gute Laune, der Sender präsentiert sich mit seinem dynamischen Klangdesign und Jingles schwungvoller und schneller als das staatliche Deutsche Hörfunkprogramm, das einen deutlich höheren Wortanteil pflegt und auch auf deutsche Schlager und Klassik setzt. Hitradio spielt Mainstream, erreicht viele jüngere Leute. 

"Ich möchte den Gebrauch der deutschen Sprache im Land fördern", sagt Hähner. Er spricht reines Hochdeutsch, wie die meisten Deutschstämmigen Namibias. Er möchte dazu beitragen, dass diese Fähigkeit im Land erhalten bleibt, in einer Gemeinde von vielleicht 25.000 Deutschstämmigen, von denen viele auf abgelegenen Farmen leben, ist das nicht selbstverständlich, sondern eine Aufgabe, die jede Generation wahrnehmen muss. 


Ein Lebenstraum - und unternehmerisches Wagnis 

"Hitradio Nambia" ist für Hähner ein Lebenstraum - und ein unternehmerisches Wagnis. Der 39-Jährige saß schon als Schüler hinterm Mikrofon, leitete zuletzt das staatliche Deutsche Hörfunkprogramm der nbc. Dann wechselte er in die PR-Branche. Seine Hörer vermissten ihn und er vermisste seine Hörer und das Mikrofon. Dass er ganz vom Radio lassen würde, glaubte in der Branche so recht niemand. Ob es gelingen könnte, einen deutschsprachigen Privatsender in Namibia zu etablieren und aus Werbeerlösen zu finanzieren, ist oft spekuliert worden, auch andere Programme hatten oder haben teilweise deutsche Programmfenster. Das Deutsche Hörfunkprogramm ist als staatlicher Sender auf Werbeeinnahmen nicht zwingend angewiesen, trotz chronischer Finanzprobleme. Hitradio Namibia benötigt sie. Und das Konzept scheint aufzugehen, der Sender begann verblüffend schnell, schwarze Zahlen zu schreiben. "Ich kann es kaum glauben", sagt Wilfried Hähner. "Mit diesem Erfolg haben wir alle nicht gerechnet." Vor allem morgens sind die Werbeblöcke gut gebucht. Jetzt will der Sender sein Verbreitungsgebiet ausweiten, weitere Frequenzen sind schon beantragt, um noch mehr Orte und Städte im Land zu erreichen. 

Die Werbespots stellt der Sender selber her, primär auf Deutsch. Werbung zu schalten ist für viele deutschnamibische Firmen ein bisschen auch Ehrensache, sie unterstützen das Programm gern. Und besser könnte etwa die Feinkostabteilung der "Woermann Brock"-Supermärkte ihre Zielgruppe kaum erreichen. Die Deutschen im Land gelten als wohlhabend, sie spielen im wirtschaftlichen Leben des modernen Namibia noch immer eine vitale Rolle. Der Grund, warum inzwischen auch größere Unternehmen auf die Werbemöglichkeit aufmerksam geworden sind und Spots in Auftrag geben. 

Das Programm ist auch über Livestream im Internet zu hören. "Ich möchte mein Namibia promoten", sagt Hähner, der früher auch als Reiseleiter gearbeitet hat und deutsche Touristen auf Safaris Natur und Tiere zeigte. Zuhörer etwa in Europa für das südwestafrikanische Land zu begeistern, ist ihm ein Anliegen, der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig und Einnahmequelle für die junge Nation. 

Enger Kontakt zu den Hörern 

Hähner ist ein Mensch, der überall sofort gute Laune verbreitet, auch bei seinen Außenübertragungen, die er zum Beispiel bei Werbekunden abhält. Viele Fans schauen dann extra seinetwegen vorbei, wollen ihn live sehen, mit ihm sprechen. Die Anliegen seiner Hörer nimmt er ernst, richtet gern auch mal Grüße aus, weist auf Veranstaltungen hin. Nicht wenige Deutschsprachige finden sogar den Weg zu ihm ins Studio, das im belebten Einkaufszentrum Maerua Mall sitzt - und berichten dann über anstehende Schulfeste, Feiern wie neulich zum Stadtjubiläum von Swakopmund oder das Oktoberfest. Hähner ist auch eine wichtige Integrationsfigur für die deutsche Gemeinde. Und was er sagt, wird ernst genommen. Er wirbt regelmäßig fürs Blutspenden, ruft morgens im Verkehrsbericht zum rücksichtsvollen Autofahren auf. Und erzählt, dass er zum Frühstück Cornflakes mit Trinkjoghurt hatte oder davon, dass das Benzin ja auch immer teurer werde. Wie ein Freund, dem man übers Radio zuhört, und so sehen ihn auch viele Fans. Er ist ja schließlich jeden Morgen dabei, beim Aufstehen, Zähneputzen und dem ersten Kaffee. 

Hitradio Namibia ist online zu hören unter http://www.hitradio.com.na. Weitere Infos über den Sender auch auf Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hitradio_Namibia. Der Sender ist auch bei Facebook sehr aktiv und postet regelmäßig Nachrichtenupdates aus Namibia, Fotos aus dem Sender und kommuniziert mit seinen Hörern: https://www.facebook.com/hitradionam?fref=ts. 

Hier ein Bericht aus der namibischen "Allgemeinen Zeitung" zum Start des Programms: http://www.az.com.na/kultur/hauptsache-positiv-das-ist-mein-sender.150622.php

3 Comments
Eckhard Sack
27/1/2013 05:08:16 pm

Werter Herr Wilfried Hähner,

ich melde mich bei Ihnen aus Deutschland. Genau gesagt aus der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg Vorpommern.
Ich freue mich sehr, diesen Sender im Internet gefunden zu haben. Wir erfahren aus Afrika so gut wie nichts. Englisch kann ich leider nur sehr schlecht verstehen. So habe ich es kaum glauben können, eine deutsche Stimme aus Afrika zu hören.
Ich hoffe auf diesem Weg mehr von Land und Leuten kennen zu lernen.
Leider habe ich auf Ihrer Internetseite keine Mailadresse gefunden.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir diese mitteilen könnten. So könnte ich Ihnen zum Beispiel Bilder aus meiner Heimat senden, so dass Sie eine Vorstellung bekommen, wie es in meiner Heimat aussieht.
Sie haben also einen neuen Fan gefunden. Weiter so!
Viele Grüße
Eckhard Sack

Lichtenberger Straße 9
17258 Feldberger Seenlandschaft

eshuk@web.de

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Michael Lindner
17/8/2013 05:21:35 am

Leider habe ich auf meinen Brief vom Januar 2013 immer noch keine Antwort erhalten,worüber ich etwas traurig bin.Deshalb schicke ich nach über einem halben Jahr eine KOPIE in der Hoffnung,dass ich Post aus Namibia erhalte.Natürlich höre ich Hitradio Namibia nach wie vor,auch wenn noch kein Feedback eingetroffen ist.Also,hoffentlich bis bald und alles Gute aus Gera,

Michael Lindner


Groete uit Gera in Duitsland! 14.1.13
Liebe Freunde bei Hitradio Namibia!

Anfangs sende ich Ihnen ganz herzliche Grüße aus der „Otto-Dix-Stadt“ Gera im schönen Ostthüringer Elstertal gelegen. Gleichzeitig möchte ich Ihnen nachträglich ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2013 wünschen.
Ja, von Hitradio Namibia hörte ich schon vor vielen Monaten, als Ihr Sender noch in Planung lag. Toll, dass Ihr Traum von einem eigenen Sender in Erfüllung gegangen ist und einen guten Start hingelegt hat. Herzlichen Glückwunsch!
Obwohl es hier in Deutschland Radiosender wie „Sand am Meer“ gibt, höre ich sehr oft Ihr Hitradio aus Windhoek. Es ist irgendwie total exotisch, aus dem afrikanischen Süden so tolle deutschsprachige Signale zu empfangen. Ihr Programm gefällt mir sehr gut, auch wenn ich mit 57 Jahren eigentlich nicht zu Ihrer Zielgruppe gehöre. Aber es gibt eben auch noch „Alte“ , die sich jung fühlen, vor allem wenn sie so eine tolle Musikmischung präsentiert bekommen. Aber auch die Nachrichten und Infos aus und über Namibia finde ich sehr interessant. Vor einigen Jahrzehnten hatte ich bereits Kontakte nach Windhoek, zur damaligen „Namibia Broadcasting Corporation“, die deutschsprachige Kurzwellenprogramme ausstrahlte. Allerdings kam der Empfang dieser Programme einem „Lottospiel“ sehr nah, da der Empfang absolut schwierig war. Heute ist das alles anders und problemlos, seit es Internet gibt. Das WWW lässt die Welt zusammenschmelzen und nichts bleibt mehr verborgen. So profitiert auch Hitradio Namibia von dieser technischen Entwicklung, da nun Ihr unterhaltsames Programm auf allen Kontinenten empfangen werden kann.



Je nach Zeit höre ich Ihre Sendungen mehrmals die Woche für einige Stunden. So läuft bei mir Hitradio Namibia während der Hausarbeit oder auch am Abend zur Unterhaltung. Schade nur, dass ich Sie nicht in meinem PKW empfangen kann.
Einigen meiner Freunde habe ich schon Ihren Sender weiter empfohlen. Bestimmt ist es gut für Sie zu erfahren, dass es hier in Deutschland Fans von Hitradio Namibia gibt. Ein altes Sprichwort sagt ja: „Jeder Sender steht oder fällt mit seiner Hörerschaft!“ Ich jedenfalls bin davon überzeugt, dass sich Hitradio Namibia um mangelnde Hörerschaft absolut nicht zu beklagen braucht. Also, weiterhin viel Erfolg und toi, toi, toi…

Nun habe ich eine Frage an Sie. Ist es möglich (falls vorhanden), dass Sie mir einiges Werbematerial von Hitradio Namibia zuschicken könnten? Sie würden mir damit einen großen Wunsch erfüllen und mir auch die Gelegenheit ermöglichen, aktive Reklame für Hitradio Namibia zu machen.

Für Ihre weitere Radioarbeit wünsche ich Ihnen viel Erfolg und immer zufriedene Hörer, zu denen auch ich zähle, Ihr

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Paul Meiburg
31/8/2013 03:57:30 am

Die wiederholung der nachrichten sind sehr frustrierend!

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    Autor

    Journalist Sebastian Geisler lebte 2007 in Namibia, wo er  bei der Namibian Broadcasting Corporation (nbc) in Windhoek für den staatlichen Rundfunk moderierte. Auf diese Weise bekam er Einblicke in namibisches Alltagsleben, politische Entwicklungen, aktuelle Probleme, Herausforderungen und Erfolge. Außerdem erlebte er die beeindruckende Natur, Tierwelt und lernte die herzlichen Menschen in Namibia kennen. 

    Über all das schreibt er seitdem, zunächst auf "blog.zeit.de/namibia" für "ZEIT online" und jetzt hier bei "Spuren im Sand", auf namibiablog.net



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