
Der Hosea-Kutako-Flughafen liegt recht weit außerhalb, also fährt man mit Taxi oder Airportshuttle rund eine halbe Stunde nach Windhoek, vorbei an Farmen mit so klangvollen Namen wie "Sonnenhöhe", “Finkenstein”, einem Agrar-Institut namens “Neudamm” – und über den “Bismarck”, einen der typischen Trockenflüsse. Diese Namen sind Hinterlassenschaften aus der Zeit, als Namibia als “Südwestafrika” deutsches “Schutzgebiet” war. Für einen Deutschen aus Deutschland wirkt das reichlich bizarr, für die Deutschnamibier ist es wichtiger Teil ihrer Kultur, die sich in Namibia nach dem Ende der einstigen wilhelminischen Kolonie (1884 - 1915) eigenständig entwickelt hat, losgelöst vom früheren Mutterland, dem Deutschen Reich. Die Deutschen leben hier heute teilweise in fünfter Generation und sprechen noch immer Hochdeutsch mit erkennbaren afrikanischen Einflüssen, sie sind heute eine deutschsprachige Gemeinschaft im modernen Vielvölkerstaat Namibia mit all seinen verschiedenen Volksgruppen und prägen das Land nach wie vor. Es zu entdecken, ist spannend und lehrreich.